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Parodontologie – die schleichende Gefahr

Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt zu Zahnverlust führt.

Zahnbeläge sind ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Parodontitis. Wenn Sie bei sich folgende Warnsignale wahrnehmen, sollten Sie dringend eine zahnärztliche Untersuchung vornehmen lassen:

  • Rötung des Zahnfleisches
  • Schwellung des Zahnfleisches
  • Zahnfleischbluten bei der Zahnpflege
  • Zahnfleischrückgang

Die Erfolgsaussichten einer Parodontitisbehandlung sind um so größer, je früher die Erkrankung erkannt und therapiert wird. Da die Parodontitis zunächst weitgehend unauffällig und schmerzfrei verläuft, nehmen viele Patienten die Anzeichen nicht ernst.

Sie bemerken die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn das Zahnfleisch bereits deutlich zurückgegangen ist oder sich Zähne bereits gelockert haben.

Das Warnzeichen Zahnfleischbluten ist bei Rauchern häufig unterdrückt, denn das Nikotin verengt die Blutgefäße der Mundschleimhaut. Die Folge: das Zahnfleisch bei Rauchern blutet nicht so leicht. Es sieht auch kaum gerötet oder geschwollen aus, wie es bei entzündetem Zahnfleisch normalerweise der Fall wäre.

Unbehandelt führt die Parodontitis am Ende nicht nur zu Zahnausfall – sie wirkt sich ebenso ungünstig auf allgemeine Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenerkrankungen aus. Auch die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten und untergewichtigen Neugeborenen nimmt durch eine Parodontitis zu.

Parodontitis – Therapie mit System

Der Zahnarzt untersucht im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung das Zahnfleisch mithilfe einer Messsonde auf das Vorhandensein von Zahnfleischtaschen (Parodontales Screening). Hat der Zahnarzt bei der Messung Hinweise auf eine Parodontitis gewonnen, bringen Röntgenbilder weiteren Aufschluss über die Schwere und die Prognose der Erkrankung.

In der ersten Therapiephase werden alle erreichbaren harten und weichen Beläge im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) von der Zahnoberfläche entfernt. In einer weiteren Therapiephase gilt es, die Beläge und die Entzündungen in den entstandenen Zahnfleischtaschen zu entfernen. Dazu verwendet der Zahnarzt Handinstrumente oder Ultraschallgeräte zusammen mit antibakteriellen Spüllösungen unter lokaler Betäubung. Unterstützend kann ein Laser zur Keimreduktion eingesetzt werden.

Erst danach klingt auch die tiefer liegende Entzündung ab. Das Zahnfleisch schwillt ab und geht so weit am Zahn zurück, wie auch der Knochen aufgrund der Parodontitis bereits an Höhe verloren hat. Dadurch ist mehr von der Zahnwurzel sichtbar und die Zähne erscheinen länger. Dennoch ist das wichtigste Ziel erreicht:  Ein entzündungsfreies Gewebe.

Parodontitis langfristig behandeln – nachhaltiger Erfolg

Nach dem Abklingen der Entzündung kontrolliert der Zahnarzt in regelmäßigen Abständen den Zustand des Zahnfleisches und den des Zahnhalteapparates. Treten erneut Entzündungszeichen wie Zahnfleischbluten auf, müssen die Pflegebemühungen mit Unterstützung der zahnmedizinischen Prophylaxeassistentinnen wieder intensiviert werden.

Auf Reinigungs- und Kontrolltermine unter Umständen sogar alle drei Monate müssen sich Patienten nach einer Parodontitistherapie einstellen. Bleibt der Status quo über einen längeren Zeitraum stabil, können die Kontrollintervalle auch verlängert werden.

Erst bei stabilen entzündungsfreien Verhältnissen ist es sinnvoll, an weitere Behandlungen wie Zahnersatz oder Implantate zu denken. Denn auch Implantate sind vor Parodontitis-Erregern nicht gefeit: Setzen sich Bakterien zwischen Knochen und Zahnimplantat, bildet sich auch hier ein größer werdender Spalt und das Implantat kann sich lockern.

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